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In Österreich träumen viele Menschen vom Eigenheim – sei es eine Eigentumswohnung in Wien oder ein Haus im Grünen in Niederösterreich.

Doch die Realität zeigt: Der Weg dorthin führt meist über eine komplexe Finanzierung. Zwischen Eigenkapital, Zinsen, Förderungen und Nebenkosten den Überblick zu behalten, ist eine Herausforderung.

Dieser Ratgeber hilft Ihnen dabei, Schritt für Schritt eine sichere Immobilienfinanzierung aufzubauen, die zu Ihrem Leben passt – ohne Überraschungen und ohne finanziellen Stress.

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Die Grundlagen: Was bedeutet Immobilienfinanzierung?

Der Weg zum Eigentum beginnt mit Planung

Immobilienfinanzierung bedeutet, dass ein großer Teil der Kaufsumme durch Fremdkapital – also ein Darlehen – gedeckt wird. In der Regel wird dieses Darlehen von einer Bank gewährt und über viele Jahre in monatlichen Raten zurückgezahlt. Dabei spielen Zinsen, Laufzeit und Tilgung eine zentrale Rolle.

Die Finanzierung beginnt nicht beim Kreditvertrag, sondern bei der ehrlichen Einschätzung der eigenen Möglichkeiten. Bevor Sie zur Bank gehen, sollten Sie Ihre finanzielle Ausgangslage genau kennen – und wissen, welche monatliche Belastung langfristig tragbar ist.

Eigenkapital: Der Grundstein jeder sicheren Finanzierung

Wie viel sollte ich selbst einbringen?

In Österreich ist es üblich, mindestens 20 bis 30 Prozent des Kaufpreises als Eigenkapital bereitzustellen. Wer also eine Wohnung für 400.000 Euro kaufen möchte, sollte etwa 80.000 bis 120.000 Euro selbst aufbringen können. Dieses Kapital ist nicht nur ein Signal für die Bank, dass Sie finanziell solide sind – es reduziert auch die monatliche Belastung und spart langfristig Zinsen.

Mehr Eigenkapital bedeutet in der Regel bessere Konditionen. Doch es ist auch wichtig, genügend Rücklagen für Notfälle zu behalten – eine vollständig „leergeräumte“ Ersparnis kann schnell zu Problemen führen, wenn unerwartete Ausgaben auftreten.

Die versteckten Kosten: Nebenkosten beim Immobilienkauf in Österreich

Was viele Käufer übersehen

Neben dem eigentlichen Kaufpreis müssen in Österreich zusätzliche Kosten eingeplant werden. Dazu zählen:

  • Grunderwerbsteuer: 3,5 % des Kaufpreises

  • Eintragungsgebühr im Grundbuch: 1,1 %

  • Maklergebühren: bis zu 3 % + USt

  • Notar- und Vertragskosten

  • Bankspesen und Schätzgebühren

Diese Nebenkosten summieren sich schnell auf 10 bis 12 Prozent des Kaufpreises – und müssen in der Regel aus eigener Tasche gezahlt werden. Sie sind nicht durch das Darlehen abgedeckt. Wer diese Kosten nicht einplant, erlebt beim Notartermin oder der Bank eine unangenehme Überraschung.

Tipp: Nutzen Sie Plattformen wie durchblicker.at, um Ihre Finanzierung realistisch durchzurechnen – inklusive aller Nebenkosten.

Finanzielle Selbsteinschätzung: Bin ich kreditwürdig?

Worauf Banken wirklich achten

Bevor eine Bank einen Kredit vergibt, wird Ihre Bonität geprüft. Das bedeutet, sie analysiert:

  • Ihre Einkommensverhältnisse

  • Ihre bestehenden Schulden

  • Ihr Zahlungsverhalten (über KSV1870)

Ein regelmäßiges Einkommen, eine stabile berufliche Situation und möglichst keine negativen Einträge beim Kreditschutzverband sind entscheidend. Auch Selbstständige können einen Kredit bekommen – müssen aber oft mehr Unterlagen vorlegen, etwa Einkommensnachweise über drei Jahre oder aktuelle Steuerbescheide.

Welche Finanzierungsarten gibt es in Österreich?

In Österreich stehen Käuferinnen und Käufern verschiedene Finanzierungsmodelle zur Verfügung, um den Erwerb einer Immobilie zu ermöglichen. Die richtige Wahl hängt von individuellen Faktoren ab – etwa vom Eigenkapital, der gewünschten Laufzeit, dem monatlich verfügbaren Budget und der persönlichen Risikobereitschaft.

Hypothekarkredit: Der Klassiker

Die gängigste Form der Finanzierung in Österreich ist der Hypothekarkredit. Dabei handelt es sich um ein langfristiges Darlehen, das durch eine Hypothek auf die gekaufte Immobilie abgesichert ist. Die Bank trägt sich in das Grundbuch ein und hat im Falle von Zahlungsausfällen das Recht, das Objekt zu verwerten. Die Laufzeiten betragen meist zwischen 15 und 30 Jahren, wobei fixe oder variable Zinssätze vereinbart werden können.

Diese Finanzierungsform bietet klare Vorteile: hohe Planungssicherheit bei fixem Zinssatz, flexible Rückzahlungsmodelle und oft günstige Konditionen, vor allem bei ausreichendem Eigenkapital. Der Nachteil liegt in der Komplexität des Vertrags und den zusätzlichen Gebühren (z. B. Bearbeitungsgebühren, Schätzgebühren, Grundbucheintrag).

Bauspardarlehen: Ideal für junge Sparer

Bauspardarlehen erfreuen sich in Österreich großer Beliebtheit, vor allem bei jungen Menschen und Familien. Der Bausparvertrag kombiniert Sparphase und Darlehensphase. Zuerst wird über einige Jahre ein Betrag angespart – dieser wird mit einem fixen Zinssatz verzinst und durch eine staatliche Prämie unterstützt. Nach dieser Phase erhält man ein zinsgünstiges Darlehen, das zweckgebunden für wohnwirtschaftliche Maßnahmen verwendet werden muss.

Der große Vorteil: Das Bauspardarlehen bietet planbare Rückzahlungsraten und vergleichsweise niedrige Zinsen. Die staatliche Förderung macht es zusätzlich attraktiv. Allerdings ist die Finanzierungssumme oft limitiert – bei größeren Investitionen reicht ein Bausparvertrag allein selten aus.

Wohnbauförderungen und Zuschüsse

Besonders in Bundesländern wie Niederösterreich, Steiermark oder Wien gibt es umfangreiche Förderungen für den Wohnbau. Diese richten sich oft an bestimmte Zielgruppen – etwa Familien, Jungfamilien, Menschen mit niedrigem Einkommen oder umweltbewusste Bauherren.

Ein Beispiel ist die Wohnbauförderung Wien, die zinsgünstige Darlehen und nicht rückzahlbare Zuschüsse für energieeffizientes Bauen und Sanieren vergibt. Diese Programme sind regional unterschiedlich und sollten frühzeitig beantragt werden – viele haben klare Fristen und Voraussetzungen wie bestimmte Einkommensgrenzen oder Energiestandards (z. B. Niedrigenergiehaus, Passivhaus).

Leasingmodelle & alternative Finanzierungen

Weniger bekannt, aber im Kommen sind Immobilienleasing-Modelle. Hier wird das Objekt zunächst „gemietet“ mit der Option, es später zu kaufen. Das Modell ist insbesondere für Menschen mit geringerem Eigenkapital interessant, die langfristig dennoch Eigentum anstreben. Wichtig ist hier, die Konditionen sehr genau zu prüfen – insbesondere die Restwertzahlung am Ende des Leasingzeitraums.

Zinsen, Laufzeit und Tilgung: So finden Sie die richtige Balance

Fixzinsen oder variable Zinsen – was ist besser?

Die Entscheidung zwischen fixen und variablen Zinsen gehört zu den wichtigsten im Rahmen einer Immobilienfinanzierung. In Österreich bevorzugen viele Kreditnehmer einen fixen Zinssatz, da er Stabilität und Planbarkeit bietet. Unabhängig davon, wie sich der Markt entwickelt, bleibt die monatliche Belastung gleich – oft über zehn, fünfzehn oder sogar zwanzig Jahre hinweg. Gerade in Zeiten steigender Leitzinsen, wie wir sie zuletzt erlebt haben, ist diese Variante besonders gefragt.

Variable Zinsen hingegen orientieren sich an einem Referenzzinssatz wie dem EURIBOR. Das bedeutet: Ihre Kreditrate kann sinken – aber auch steigen. Diese Variante eignet sich nur für Menschen mit hohem finanziellen Puffer und guter Marktkenntnis. Wer sich für variable Zinsen entscheidet, sollte regelmäßig den Zinsmarkt beobachten und möglichst eine Obergrenze (Cap) im Vertrag vereinbaren.

Ein guter Vergleichsrechner ist beispielsweise der Hypothekarkredit-Rechner der Arbeiterkammer Österreich, der verschiedene Szenarien kalkuliert und gleichzeitig rechtliche Hinweise bietet.

Tilgung und Laufzeit: Langfristig denken lohnt sich

Die Laufzeit des Kredits beeinflusst sowohl die monatliche Belastung als auch die Gesamtkosten des Darlehens. Eine längere Laufzeit – etwa 30 Jahre – bedeutet niedrigere Monatsraten, aber auch höhere Zinskosten über die gesamte Kreditdauer. Wer sich eine höhere monatliche Rate leisten kann, sollte eine kürzere Laufzeit wählen – damit wird der Kredit schneller abbezahlt, und die Gesamtkosten sinken erheblich.

Als Orientierung gilt: Eine Tilgung von mindestens 2 % pro Jahr wird in Österreich empfohlen. Wer die Möglichkeit hat, schneller zu tilgen – zum Beispiel durch einen Bonus oder eine Erbschaft –, kann bei vielen Banken sogenannte Sondertilgungen vornehmen. Diese zusätzlichen Rückzahlungen außerhalb der regulären Raten können die Kreditdauer deutlich verkürzen.

Aber Achtung: Nicht jede Bank erlaubt Sondertilgungen kostenlos. Manche Anbieter verlangen dafür eine Gebühr oder schließen sie vertraglich ganz aus. Ein Blick ins Kleingedruckte ist daher unerlässlich.

Absicherung nicht vergessen: Schutz vor unvorhersehbaren Ereignissen

Arbeitslosigkeit, Krankheit, Scheidung – was tun?

Eine sichere Finanzierung endet nicht beim Vertragsabschluss. Sie schließt auch die Frage ein: Was passiert, wenn plötzlich das Einkommen wegfällt oder sich die Lebenssituation ändert? In Österreich gibt es verschiedene Wege, sich gegen solche Risiken abzusichern.

Eine Möglichkeit ist die Restschuldversicherung, die im Todesfall, bei Arbeitsunfähigkeit oder Jobverlust einspringt. Zwar erhöht sie die monatlichen Kosten, bietet jedoch psychologische Sicherheit – vor allem für Familien mit Kindern.

Auch eine gute Haushalts- und Gebäudeversicherung gehört zum Pflichtprogramm für Immobilienbesitzer. Sie deckt Schäden durch Feuer, Wasser oder Naturkatastrophen ab und schützt damit nicht nur Ihr Zuhause, sondern auch Ihre Investition. Anbieter wie Versicherungsvergleich.at helfen, passende Policen zu finden.

Wer sich zusätzlich absichern will, kann auf langfristige Finanzplanung zurückgreifen: etwa durch einen Notgroschen auf einem Tagesgeldkonto oder eine Lebensversicherung, die im Ernstfall die Tilgung übernimmt. Eine Immobilienfinanzierung ist kein starres Konstrukt – sie sollte regelmäßig überprüft und angepasst werden.

Wann sollte man umschulden?

Nicht jede Finanzierung muss bis zum Ende der Laufzeit so bleiben, wie sie begonnen wurde. Gerade wenn sich die Zinssituation verändert, lohnt es sich, über eine Umschuldung nachzudenken. Dabei wird der bestehende Kredit vorzeitig zurückgezahlt und durch einen neuen, günstigeren ersetzt.

Eine Umschuldung kann dann sinnvoll sein, wenn:

  • die Zinsen am Markt gesunken sind

  • sich die eigene finanzielle Situation verbessert hat

  • eine kürzere Laufzeit oder niedrigere Rate gewünscht ist

Dabei ist jedoch Vorsicht geboten: Viele Banken verlangen bei vorzeitiger Rückzahlung eine sogenannte Vorfälligkeitsentschädigung – also eine Gebühr, um entgangene Zinseinnahmen auszugleichen. Ob sich die Umschuldung trotz dieser Kosten lohnt, sollte individuell berechnet werden – am besten mit Unterstützung eines unabhängigen Finanzberaters.

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