Empfehlung wird geladen...
Advertisements

Advertisements

Nachhaltigkeit ist längst kein Modethema mehr, sondern zu einem festen Bestandteil unseres gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Lebens geworden. Immer mehr Österreicher:innen möchten ihre Ersparnisse sinnvoll anlegen – nicht nur mit Blick auf die Rendite, sondern auch auf ökologische und soziale Wirkung. Die Nachfrage nach sogenannten ESG-Investments (Environmental, Social, Governance) wächst stetig.

Laut einer Studie der Österreichischen Nationalbank (OeNB) steigt das Interesse an nachhaltigen Geldanlagen vor allem bei der jüngeren Bevölkerungsschicht deutlich an. Doch viele schrecken vor dem Einstieg zurück – aus Unsicherheit, Unwissen oder der Angst vor Komplexität. Genau hier setzen nachhaltige ETFs (Exchange Traded Funds) an: Sie bieten einen einfachen, kostengünstigen und breit gestreuten Zugang zur Welt der nachhaltigen Finanzprodukte.

 Was bedeutet „nachhaltig investieren“?

Nachhaltiges Investieren bedeutet, bei der Geldanlage nicht nur finanzielle Kennzahlen, sondern auch Umwelt-, Sozial- und Unternehmensführungsfaktoren zu berücksichtigen. Diese ESG-Kriterien helfen dabei, Unternehmen zu identifizieren, die verantwortungsvoll wirtschaften und langfristig stabil aufgestellt sind. Dabei gibt es verschiedene Ansätze:

Advertisements
Advertisements
  • Negativkriterien (Ausschluss): Vermeidung von Investitionen in problematische Branchen wie Waffen, Tabak, Kohle, Atomkraft oder Glücksspiel.
  • Positivkriterien (Best-in-Class): Auswahl von Unternehmen, die in ihrer Branche führend im Bereich Nachhaltigkeit sind.
  • Impact Investing: Investitionen in Unternehmen oder Projekte, die aktiv eine positive soziale oder ökologische Wirkung anstreben – etwa im Bereich erneuerbare Energien oder nachhaltige Landwirtschaft.

In Österreich wird dieses Konzept zunehmend durch politische Initiativen gestützt. Die FNG-Nachhaltigkeitssiegel (Forum Nachhaltige Geldanlagen) oder das Österreichische Umweltzeichen für nachhaltige Finanzprodukte geben Verbraucher:innen Orientierung und erhöhen die Transparenz am Markt.

 Was genau ist ein ETF?

Ein ETF (Exchange Traded Fund) ist ein börsengehandelter Fonds, der einen bestimmten Index nachbildet – etwa den MSCI World oder den DAX. ETFs gelten als besonders attraktiv für Einsteiger:innen, da sie folgende Vorteile bieten:

  • Breite Diversifikation: Schon mit kleinen Beträgen investiert man automatisch in viele Unternehmen gleichzeitig.
  • Niedrige Kosten: ETFs werden passiv verwaltet, das heißt es gibt keine teuren Fondsmanager.
  • Liquidität: ETFs können wie Aktien jederzeit an der Börse gekauft und verkauft werden.
  • Transparenz: Die Zusammensetzung ist öffentlich einsehbar und nachvollziehbar.

Für nachhaltige Investments gibt es spezielle ESG-ETFs, die nur Unternehmen mit hohen Nachhaltigkeitsbewertungen berücksichtigen. Bekannte Anbieter in Österreich sind unter anderem iShares, Xtrackers, UBS und Amundi.

Welche nachhaltigen ETF-Optionen gibt es?

Für österreichische Anlegerinnen und Anleger gibt es bereits zahlreiche nachhaltige ETF-Produkte. Ein Beispiel ist der iShares MSCI World SRI UCITS ETF, der weltweit auf nachhaltige Unternehmen setzt. Wer einen europäischen Fokus bevorzugt, findet mit dem Xtrackers MSCI Europe ESG Leaders ETF eine passende Lösung. Auch für Schwellenländer existieren entsprechende Angebote, etwa der Amundi MSCI Emerging Markets SRI ETF.

Plattformen wie justETF Österreich oder extraETF bieten gute Übersichten und Vergleichsmöglichkeiten.

So starten Sie in Österreich mit nachhaltigen ETFs – Schritt für Schritt

Der Einstieg in die Welt der nachhaltigen ETFs ist einfacher, als viele denken. Auch mit wenig Vorwissen und ohne großes Kapital können Sie in Österreich systematisch investieren. Der Schlüssel liegt in der Struktur – und in der Wahl eines vertrauenswürdigen Anbieters.

Zuerst benötigen Sie ein Wertpapierdepot bei einer Bank oder einem Online-Broker. In Österreich zählen Flatex, DADAT oder die easybank zu den bekannten Plattformen, die auch nachhaltige ETF-Sparpläne ermöglichen. Ein Vergleich lohnt sich: Manche Anbieter bieten Aktions-ETFs ohne Ordergebühren an oder rabattieren nachhaltige Fonds gezielt.

Nach der Depoteröffnung suchen Sie den passenden ETF. Dafür bieten sich Vergleichsseiten wie justETF Österreich oder Finanzfluss an. Dort können Sie gezielt nach ESG-Kriterien filtern, die Fonds vergleichen und sich über Risikoklassen, Kosten und Ausschüttungsarten informieren.

Die meisten Anlegerinnen und Anleger entscheiden sich für einen Sparplan. Das bedeutet: Sie investieren monatlich einen festen Betrag, etwa 50 oder 100 Euro, in den gewählten ETF. Das hat mehrere Vorteile. Sie bleiben diszipliniert, bauen über die Zeit ein Vermögen auf und glätten durch regelmäßige Käufe Marktschwankungen automatisch – ein Prinzip, das als Cost-Average-Effekt bekannt ist.

Wer einmalig einen größeren Betrag investieren möchte, sollte dies möglichst breit gestreut tun – am besten über mehrere nachhaltige ETFs aus verschiedenen Regionen oder Branchen hinweg. Auch Mischformen aus Sparplan und Einmalanlage sind denkbar.

Worauf Sie bei der ETF-Auswahl achten sollten

Nicht jeder „grüne“ ETF ist wirklich nachhaltig. Begriffe wie „ESG“, „Sustainable“, „Green“ oder „SRI“ (Socially Responsible Investing) sind nicht geschützt. Deshalb lohnt sich ein kritischer Blick in die Zusammensetzung eines Fonds. Finden sich darin große Ölkonzerne oder Tabakproduzenten, ist Vorsicht geboten.

Ein aussagekräftiges ESG-Rating kann eine Orientierung bieten. MSCI ESG Ratings oder Morningstar Sustainability Scores sind zwei der bekanntesten Systeme. Auch die Ausschlusskriterien sollten klar kommuniziert sein. Ein gutes Zeichen ist es, wenn der Fonds neben ESG-Standards auch einen sogenannten Engagement-Ansatz verfolgt – das heißt, aktiv den Dialog mit Unternehmen sucht, um sie zu einem nachhaltigeren Kurs zu bewegen.

Zusätzlich sollte man auf die Gesamtkostenquote (TER) achten. Diese Kennzahl zeigt, wie viel Gebühren jährlich anfallen. Im Schnitt liegen nachhaltige ETFs bei etwa 0,20 bis 0,50 Prozent – das ist deutlich günstiger als bei klassischen aktiv gemanagten Fonds.

Ein Blick auf das Fondsvolumen gibt ebenfalls Hinweise: ETFs mit einem Volumen über 100 Millionen Euro gelten als liquide und etabliert. Auch die Nachbildungsmethode spielt eine Rolle. Bei nachhaltigen ETFs ist die physische Replikation – also der direkte Kauf der enthaltenen Wertpapiere – in der Regel zu bevorzugen.

Häufige Fehler vermeiden – und was Sie daraus lernen können

Auch beim nachhaltigen Investieren gibt es Stolpersteine, die besonders für Einsteiger:innen relevant sind. Der häufigste Fehler: sich von grünen Etiketten blenden zu lassen. Viele Fonds bezeichnen sich als „nachhaltig“, erfüllen aber nur minimale ESG-Anforderungen oder wenden sehr schwache Ausschlusskriterien an. Dieses sogenannte „Greenwashing“ ist ein reales Problem.

Verlassen Sie sich deshalb nicht allein auf den Namen eines ETFs. Prüfen Sie die vollständige Zusammensetzung und recherchieren Sie unabhängige Bewertungen. Plattformen wie Sustainable Finance Österreich oder das FNG-Siegel bieten verlässliche Informationen und Bewertungen für den deutschsprachigen Raum.

Ein weiterer häufiger Fehler ist zu schnelles Handeln. Nachhaltiges Investieren ist ein langfristiger Ansatz. Wer bei jeder Marktschwankung nervös wird und überstürzt verkauft, gefährdet die eigene Rendite – und den Sinn eines langfristigen ESG-Portfolios. Kontinuität, Disziplin und ein klarer Anlageplan sind entscheidend.

Schließlich unterschätzen viele das Thema Diversifikation. Nur weil ein ETF „grün“ ist, heißt das nicht, dass er allein genügt. Ein sinnvoller Mix aus mehreren ETFs – etwa globalen, regionalen und thematischen ESG-Fonds – sorgt für Stabilität und schützt vor Klumpenrisiken.

Nachhaltigkeit und Rendite – ein Widerspruch?

Oft wird gefragt, ob nachhaltige Geldanlagen überhaupt mit klassischen Fonds mithalten können. Die gute Nachricht: Zahlreiche Studien, unter anderem vom WWF Österreich, zeigen, dass ESG-Investments langfristig durchaus konkurrenzfähig oder sogar überlegen sein können.

Der Grund liegt im Risikomanagement. Unternehmen mit nachhaltiger Ausrichtung sind oft besser auf regulatorische Veränderungen vorbereitet, haben stabilere Lieferketten und sind weniger von Skandalen betroffen. Diese Faktoren wirken sich positiv auf die langfristige Performance aus.

Natürlich bedeutet Nachhaltigkeit nicht automatisch mehr Rendite – auch hier spielen Marktlage, Branche und Region eine Rolle. Doch wer langfristig denkt und regelmäßig investiert, kann mit ESG-ETFs eine ebenso stabile Vermögensentwicklung erreichen wie mit konventionellen Produkten.

Interessant ist auch der Aspekt der gesellschaftlichen Wirkung. Durch gezieltes Investieren unterstützen Anleger:innen Unternehmen, die aktiv zur Energiewende, sozialen Gleichstellung oder verantwortungsvollen Lieferketten beitragen. Geld wird dadurch zum Werkzeug für Wandel – und das ist ein zusätzlicher „Return“, den klassische Produkte nicht bieten.

Fazit: Nachhaltigkeit und Geldanlage schließen sich nicht aus – im Gegenteil

Nachhaltig investieren muss nicht kompliziert sein. Mit ETFs steht Ihnen in Österreich ein vielseitiges, transparentes und kostengünstiges Werkzeug zur Verfügung, um Ihr Geld verantwortungsvoll zu verwalten – und dabei auch finanziell gut aufgestellt zu bleiben.

Ob Sie nun monatlich 50 Euro in einen ESG-Sparplan investieren oder größere Summen über mehrere ETFs streuen – der Einstieg ist möglich, auch ohne Vorkenntnisse. Entscheidend ist, dass Sie sich informieren, Ihre Werte definieren und einen kühlen Kopf bewahren. So machen Sie Ihr Geld zum Verbündeten – für Ihre Zukunft und die des Planeten.

FAQ – Häufig gestellte Fragen zum nachhaltigen Investieren mit ETFs in Österreich

Was ist ein nachhaltiger ETF?

Ein nachhaltiger ETF ist ein börsengehandelter Fonds, der bei der Auswahl seiner enthaltenen Unternehmen bestimmte Umwelt-, Sozial- und Governance-Kriterien (ESG) berücksichtigt. Ziel ist es, in Firmen zu investieren, die verantwortungsvoll wirtschaften – etwa durch geringe CO₂-Emissionen, faire Arbeitsbedingungen oder transparente Unternehmensführung.

Welche nachhaltigen ETFs sind in Österreich besonders beliebt?

Beliebte nachhaltige ETFs unter österreichischen Anleger:innen sind u. a.:

  • iShares MSCI World SRI UCITS ETF

  • Xtrackers MSCI Europe ESG Leaders ETF

  • Amundi MSCI Emerging Markets SRI ETF

Diese Fonds sind auf Plattformen wie justETF oder bei Brokern wie Flatex und DADAT leicht handelbar.

Wie kann ich in Österreich mit nachhaltigen ETFs starten?

Sie benötigen ein Wertpapierdepot bei einer Bank oder einem Online-Broker. Danach können Sie einen passenden ETF auswählen und entweder eine Einmalanlage tätigen oder einen monatlichen Sparplan einrichten. Viele österreichische Broker bieten bereits ESG-ETFs im Rahmen gebührenfreier Aktionssparpläne an.

Was ist der Unterschied zwischen ESG, SRI und „grün“?

  • ESG steht für Environmental, Social und Governance – also Umwelt, Soziales und Unternehmensführung.

  • SRI (Socially Responsible Investing) legt zusätzlich strenge ethische Ausschlusskriterien an.

  • Der Begriff „grün“ ist nicht geschützt und kann irreführend sein. Achten Sie daher auf transparente Kriterien und anerkannte Siegel.

Ist nachhaltiges Investieren weniger rentabel?

Nicht unbedingt. Studien zeigen, dass nachhaltige Investments langfristig ähnliche oder sogar bessere Renditen erzielen können als klassische Fonds. Nachhaltige Unternehmen sind oft weniger risikobehaftet, stabiler geführt und besser auf zukünftige Herausforderungen vorbereitet.

Wie erkenne ich Greenwashing bei ETFs?

Sehen Sie sich die Zusammensetzung des ETFs genau an. Finden Sie dort Ölkonzerne, Rüstungsunternehmen oder Glücksspielanbieter, ist Skepsis angebracht. Prüfen Sie zusätzlich:

  • Welche ESG-Kriterien wurden angewendet?

  • Gibt es ein anerkanntes Nachhaltigkeitssiegel (z. B. das FNG-Siegel)?

  • Wird der ETF regelmäßig überprüft?

Wie viel Geld brauche ich zum Start?

Schon ab 25 bis 50 Euro pro Monat können Sie in einen nachhaltigen ETF investieren – z. B. im Rahmen eines Sparplans. Auch einmalige Investitionen sind möglich. Wichtig ist, regelmäßig zu investieren und langfristig zu denken.

Über den Autor

Ähnliche Inhalte

Kryptowährungen verstehen: Chancen und Risiken richtig einschätzen
Bruna Silveira Juni 2, 2025

Kryptowährungen verstehen: Chancen und Risiken richtig einschätzen

Kryptowährungen richtig nutzen – Risiken minimieren, Chancen erkennen. Continue lendo!
aktien-oder-immobilien-img
Thais Corrêa Juni 2, 2025

Aktien oder Immobilien: Die beste Anlage für Österreicher?

Aktien oder Immobilien? Erfahre, welche Investition 2025 in Österreich sinnvoll ist und wie du dein Geld am besten anlegst.
online-investmentkonto-eroeffnen-oesterreich
Thais Corrêa Mai 30, 2025

Online-Investmentkonto eröffnen: Österreichischer Guide

Erfahren Sie, wie Sie in Österreich Schritt für Schritt ein Online-Investmentkonto eröffnen, Broker vergleichen und sicher investieren!
anleihenfonds-diversifikation-img
Thais Corrêa Mai 29, 2025

Die besten Anleihenfonds zur Diversifikation 2025

Die besten Anleihenfonds 2025 für stabile Erträge, Sicherheit und Diversifikation – mit Tipps für Einsteiger und erfahrene Anleger.