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Peer-to-Peer-Kredite (kurz: P2P-Kredite) sind eine Form der Kreditvergabe, bei der keine klassische Bank als Vermittler zwischen Kreditnehmer und Geldgeber auftritt. Stattdessen werden Kredite direkt zwischen Privatpersonen oder institutionellen Investoren und Kreditnehmern über spezialisierte Online-Plattformen vermittelt.

Diese Plattformen – wie zum Beispiel Mintos, Bondora oder EstateGuru – ermöglichen es Anlegern, bereits mit kleinen Beträgen in Konsum- oder Unternehmenskredite zu investieren. Im Gegenzug erhalten sie Zinsen, ähnlich wie bei klassischen Anleihen oder Sparkonten, jedoch oft mit deutlich höheren Renditechancen.

In Österreich wächst das Interesse an P2P-Investments stetig. Gerade in Zeiten niedriger Zinsen auf klassische Sparprodukte sehen viele Anleger hier eine attraktive Alternative – verbunden mit der Möglichkeit, direkt in Projekte oder Menschen zu investieren.

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Warum sind P2P-Kredite so beliebt?

Der Reiz von Peer-to-Peer-Plattformen liegt vor allem in folgenden Punkten:

  • Attraktive Renditen: Viele Plattformen bieten Zinssätze von 6 % bis über 10 % pro Jahr – deutlich mehr als Tagesgeld oder Sparbücher.

  • Niedrige Einstiegshürden: Investieren ist oft schon ab 10 Euro möglich.

  • Transparenz: Die meisten Plattformen bieten detaillierte Informationen über Kreditnehmer und Projekte.

  • Diversifikation: Anleger können ihr Geld auf viele kleine Kredite aufteilen und so ihr Risiko streuen.

Für Kreditnehmer bieten diese Plattformen oft schnellere Entscheidungen, weniger Bürokratie und flexiblere Konditionen als traditionelle Banken.

Wie funktionieren P2P-Kreditplattformen?

Der Ablauf ist in der Regel ähnlich – egal ob auf einer großen Plattform wie Mintos oder bei kleineren regionalen Anbietern:

  1. Kreditnehmer stellt Antrag
    Eine Privatperson oder ein Unternehmen beantragt einen Kredit über die Plattform. Dabei werden Bonität, Zweck und Rückzahlungsplan geprüft.

  2. Plattform bewertet das Risiko
    Die Plattform (oder ein Partnerkreditgeber) vergibt eine Risikoklasse oder einen Score. Je höher das Risiko, desto höher in der Regel die Zinsen.

  3. Investoren wählen Kredite aus
    Anleger können selbst entscheiden, in welche Kredite sie investieren möchten – manuell oder automatisiert über sogenannte „Auto-Invest“-Funktionen.

  4. Rückzahlung und Rendite
    Der Kreditnehmer zahlt regelmäßig Zinsen und Tilgung. Anleger erhalten ihre Erträge anteilig zurück – bis zum Ende der Laufzeit.

Viele Plattformen bieten auch einen Zweitmarkt, auf dem Anleger laufende Kredite weiterverkaufen können, falls sie ihr Kapital früher benötigen.

Welche Risiken gibt es?

So attraktiv P2P-Investments klingen – sie sind nicht ohne Risiko:

  • Ausfallrisiko: Kreditnehmer könnten nicht zahlen. Einige Plattformen bieten „Buyback“-Garantien, aber diese sind nicht gesetzlich abgesichert.

  • Plattformrisiko: Wenn die Plattform selbst in Schwierigkeiten gerät (z. B. Insolvenz), kann auch das Anlegerkapital gefährdet sein.

  • Marktrisiken: Wirtschaftliche Krisen können sich negativ auf Rückzahlungsquoten und Plattformstabilität auswirken.

  • Regulatorische Unsicherheit: Der rechtliche Rahmen für P2P-Plattformen entwickelt sich laufend – nicht alle Anbieter sind gleich gut reguliert.

Deshalb ist es wichtig, nicht alles auf eine Karte zu setzen und sich vor der Investition gut zu informieren.

Worauf sollte man bei der Auswahl einer P2P-Plattform achten?

Wer in Peer-to-Peer-Kredite investieren möchte, sollte seine Plattform sorgfältig auswählen. Nicht alle Anbieter sind gleich zuverlässig oder transparent. Besonders für Anleger in Österreich gelten dabei folgende Kriterien als besonders wichtig:

1. Regulierung und Transparenz

Eine seriöse Plattform sollte klar offenlegen, wer dahintersteht, wie das Geschäftsmodell funktioniert und wie die Kreditvergabe geregelt ist. Achten Sie darauf, ob die Plattform unter Aufsicht einer Finanzmarktbehörde steht – zum Beispiel in Lettland, Estland oder Litauen.

2. Risikoklassifizierung der Kredite

Gute Plattformen teilen ihre Kredite nach Risikoklassen oder Bonitätsbewertungen ein. So können Sie gezielt in sicherere oder risikoreichere Anlagen investieren – je nach Risikobereitschaft. Schauen Sie sich an, wie transparent die Scoring-Methoden erklärt werden.

3. Rückkaufgarantie („Buyback Guarantee“)

Einige Plattformen, wie Mintos oder Lendermarket, bieten eine sogenannte Buyback-Garantie. Das bedeutet, dass der Kredit vom Anbieter zurückgekauft wird, wenn der Kreditnehmer länger als z. B. 60 Tage nicht zahlt. Diese Garantie ist jedoch nicht gesetzlich abgesichert – informieren Sie sich genau über die Bedingungen.

4. Zweitmarkt & Liquidität

Wenn Sie Ihr Kapital flexibel halten möchten, prüfen Sie, ob die Plattform einen Zweitmarkt bietet. Dort können Kredite verkauft werden, bevor sie vollständig zurückgezahlt wurden – allerdings oft mit Abschlägen.

5. Diversifikation und Mindestanlagebetrag

Je niedriger der Mindestbetrag pro Kredit, desto leichter können Sie Ihr Geld auf viele Projekte aufteilen. Plattformen wie Bondora erlauben bereits ab 1 Euro Investitionen – ideal zur Risikostreuung.

Die besten Peer-to-Peer-Kreditplattformen 2025 im Vergleich

Hier ist eine Übersicht der aktuell beliebtesten und am besten bewerteten Plattformen für österreichische Anleger:

1. Mintos

  • Sitz: Lettland

  • Spezialisiert auf: Konsumkredite in Europa

  • Vorteile: Buyback-Garantie, Auto-Invest, Zweitmarkt

  • Mindestanlage: 10 €

  • Website: mintos.com

2. Bondora

  • Sitz: Estland

  • Besonders für Einsteiger geeignet

  • Einfaches Produkt „Go & Grow“ mit stabiler Rendite

  • Kein Zweitmarkt für „Go & Grow“, aber hohe Liquidität

  • Website: bondora.com

3. EstateGuru

  • Sitz: Estland

  • Fokus: Immobilienkredite

  • Renditen bis zu 12 % möglich

  • Investitionen ab 50 €

  • Website: estateguru.co

4. Lendermarket

  • Sitz: Irland

  • Arbeitet eng mit dem Kreditgeber Creditstar zusammen

  • Bietet Buyback-Garantie

  • Transparente Plattform, aber weniger etabliert als Mintos

  • Website: lendermarket.com

5. Twino

  • Sitz: Lettland

  • Konsumentenkredite in Europa und Asien

  • Rückkaufgarantie, aber weniger Transparenz

  • Website: twino.eu

Rechtlicher Rahmen für P2P-Kredite in Österreich

Obwohl viele P2P-Plattformen ihren Sitz im Ausland haben (z. B. Estland, Lettland oder Irland), unterliegen sie bestimmten rechtlichen Rahmenbedingungen, wenn sie österreichische Anleger ansprechen. Dennoch gilt:

  • Die meisten Plattformen stehen nicht direkt unter Aufsicht der österreichischen FMA, es sei denn, sie betreiben eine Zweigniederlassung in Österreich.

  • Anleger sollten besonders darauf achten, ob die Plattform in ihrem Heimatland reguliert wird und wie streng diese Regulierung ist.

  • Für österreichische Anleger besteht die Pflicht, Kapitalerträge in der Steuererklärung anzugeben – etwa Zinsen oder Veräußerungsgewinne aus dem Zweitmarkt.

Hinweis:

Es gibt keine Einlagensicherung wie bei klassischen Banken – ein Totalverlust ist zwar selten, aber möglich.

Tipps für Einsteiger: So starten Sie sicher mit P2P-Investments

Wenn Sie neu im Bereich Peer-to-Peer-Kredite sind, lohnt es sich, mit kleinen Beträgen und breiter Streuung zu beginnen. Hier sind einige praktische Tipps:

1. Mit „Go & Grow“ oder Auto-Invest starten

Plattformen wie Bondora oder Mintos bieten automatisierte Produkte, bei denen die Diversifikation bereits voreingestellt ist. Sie sind ideal, um sich mit dem System vertraut zu machen, ohne einzelne Kredite manuell auszuwählen.

2. Kapital breit streuen

Investieren Sie lieber in viele kleine Kredite als in wenige große. So reduziert sich das Ausfallrisiko deutlich. Ideal sind Plattformen mit niedriger Einstiegsschwelle (1–10 € pro Kredit).

3. Plattformen vergleichen

Nutzen Sie Vergleichsportale wie:
🔗 P2P-Kredite.com
🔗 Investorenkompass.de
Diese Seiten bieten Rankings, Erfahrungsberichte und Renditeanalysen.

4. Auf Rückkaufgarantien achten

Gerade für Einsteiger bieten Plattformen mit Buyback-Garantie eine gewisse Sicherheit – auch wenn diese nicht gesetzlich abgesichert ist.

5. Regelmäßig überwachen

Behalten Sie Ihre Plattformen im Blick, prüfen Sie Nachrichten zu Insolvenzrisiken, geänderten Geschäftsmodellen oder rechtlichen Entwicklungen. Einmal monatlich ein kurzer Check reicht oft aus.

Fazit: Lohnt sich Peer-to-Peer in Österreich?

Peer-to-Peer-Kredite bieten Anlegern in Österreich eine spannende Möglichkeit zur Diversifikation und zur Erzielung attraktiver Renditen – besonders in Zeiten niedriger Sparzinsen. Mit der richtigen Plattform, einer soliden Strategie und realistischen Erwartungen kann P2P ein ergänzender Baustein im Portfolio sein.

Allerdings: Es ist keine risikofreie Geldanlage. Wer ohne Vorkenntnisse große Beträge investiert oder sich nur auf eine Plattform verlässt, läuft Gefahr, Verluste zu erleiden. Deshalb gilt: Klein starten, breit streuen und regelmäßig informieren.

FAQ: Häufig gestellte Fragen zu Peer-to-Peer-Krediten in Österreich

Muss ich P2P-Zinsen in Österreich versteuern?
Ja. Zinseinnahmen aus Peer-to-Peer-Investitionen gelten als Kapitalerträge und müssen in der Einkommensteuererklärung angegeben werden. Es erfolgt keine automatische Quellensteuerabfuhr wie bei österreichischen Banken. Details finden Sie auf bmf.gv.at.

Sind P2P-Plattformen wie Mintos oder Bondora in Österreich reguliert?
Nein. Die meisten Plattformen haben ihren Sitz im EU-Ausland (z. B. Estland, Lettland). Sie unterliegen daher nicht der österreichischen FMA, sondern der jeweiligen nationalen Aufsicht. Anleger sollten prüfen, wie transparent und sicher die Plattform agiert.

Wie hoch ist das Risiko bei Peer-to-Peer-Krediten?
P2P-Investments sind risikobehaftet. Es gibt kein Einlagensicherungssystem. Risiken entstehen durch Kreditausfälle, Plattform-Insolvenzen oder wirtschaftliche Einbrüche. Eine breite Streuung des Kapitals kann helfen, Verluste zu minimieren.

Was ist eine Buyback-Garantie?
Einige Plattformen bieten eine Rückkaufgarantie: Falls ein Kredit länger als 30 oder 60 Tage in Verzug ist, kauft der Kreditgeber diesen zurück. Diese Garantie ist jedoch nicht gesetzlich abgesichert. Sie dient eher als Marketinginstrument und sollte mit Vorsicht betrachtet werden.

Wie starte ich als Einsteiger mit P2P-Investments?
Beginnen Sie mit kleinen Beträgen und nutzen Sie Plattformen mit automatisierten Anlagemöglichkeiten wie Bondora Go & Grow. Investieren Sie in viele verschiedene Kredite und informieren Sie sich regelmäßig über die Plattform und aktuelle Entwicklungen.

Was passiert, wenn eine P2P-Plattform insolvent wird?
Im Fall einer Insolvenz hängt vieles davon ab, wie die Plattform rechtlich aufgebaut ist. Werden die Kredite separat verwaltet (z. B. über Treuhandkonten), haben Anleger bessere Chancen auf Rückzahlungen. Dennoch kann es zu langen Verfahren und Verlusten kommen.

Wie kann ich meine P2P-Investitionen überwachen?
Fast alle Plattformen bieten ein Dashboard mit Renditeübersicht, Risikoanalyse und Kreditstatus. Zusätzlich lohnt es sich, regelmäßig Newsletter zu lesen oder Portale wie p2p-anlage.de oder explorep2p.com zu nutzen.

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